Über mich

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Da meine Ex-Frau im Reisebüro beschäftigt war und ist, bin ich schon viel in der Welt herumgekommen. Das wirkliche Fernweh-Virus hat mich jedoch erst vor knapp 10 Jahren erfasst, auf einer ersten längeren Rucksackreise, damals nach Thailand. Und seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen und ich habe per Rucksack Länder bereist wie Thailand, Laos, Nepal oder Tibet. ######################################################################################## As my ex wife was working in a travel agency travelling was pretty cheap for us in the past so I already came much around in the world. But, the real virus of „backpacking“ seized me however approx. 10 years ago, on my first longer backpack journey, at that time to Thailand. Since then I travelled many countries by backpack, e.g. like Thailand, Laos, Nepal or Tibet.

Montag, 31. Oktober 2011

August 2011 „Clouded inner sky in paradise“ Malaysia, Perhentian Islands

Coral Bay

Malaysia hatte ich ebensowenig auf meiner geplanten Reiseroute wie vorher (nochmal) Thailand, aber meine Reiseplaene ueber den Haufen zu werfen ist mir ebenso zur Gewohnheit geworden wie das Suchen einer Unterkunft oder des besten und guenstigsten Restaurants an neuen Orten. Und genau das macht fuer mich u.a. den Reiz des Reisens im Gegensatz zu einem Urlaub aus. Man hat einfach die Zeit, sich treiben zu lassen und einige Zeit mit anderen Menschen zusammen zu reisen, die man auf seinem Weg kennenlernt. Auf Malaysia sind meine Reisebegleitung Tracy und ich eigentlich deshalb gekommen, weil es uns auf Koh Phangan/Thailand so gut gefallen hat, dass wir laenger bleiben wollten. Da aber unser Visum ablief, mussten wir raus aus dem Land, um dann bei der Einreise oder bei einer Thai-Behoerde im Ausland ein neues Visum zu erhalten. Tracy war vorher bereits auf den Perhentian Islands und da man zudem bei Einreise nach Malaysia ein kostenloses 90-Tage-Visum bekommt, beschlossen wir dorthin zu fahren und dann zu schauen, wie lange wie bleiben wollten.
 
Long Beach
 It was not  really in my plans to visit Malaysia but I got as used to changing my plans all the time as I got used to looking for a room or the best and cheapest restaurant when arriving at a new place. In a certain way „time“ makes traveling a special experience compared  to a holiday. You can go with the flow, simply change your plans and travel some time with nice people you meet on your trip. The main reason for traveling to Malaysia was that we liked it so much on Koh Phangan that we wanted to stay longer. But as our visas were expiring we had to leave the country and get new visas, either by going out and entering again or applying for a (longer) visa at a Thai office in another country. As Tracy had been to Perhentian Islands before and you get a free 90-day visa when entering Malaysia we decided to go there and then see for how long we wanted to stay before finally going back to Thailand.

Per Schiff und Minibus ging es zunaechst nach Penang, wo es uns allerdings so wenig gefallen hat, dass wir nur noch weg wollten von dort, was auch an unserem Guesthouse und Zimmer gelegen hat, das mehr den Charme einer Gefaengniszelle hatte, ohne Fenster und  einfach einer klaustrophonischen Atmosphaere. Vielleicht lag es aber auch einfach an den staerker werdenden Spannungen zwischen Tracy und mir. Jedenfalls ging es zuegig weiter per Minibus zum Bootsanleger in Kuala Besut, eine Reise von nochmal vielen Stunden. Dort bestiegen wir ein Speedboat, das uns in 20 Minuten nach Perhentian Kecil brachte. Dieser rasante Ritt ueber die Wellen brachte trotz eigentlich ruhiger See mein inneres Kind zum Jubeln, Lachen und Schreien. Es war in etwa so wie das erste Mal Achterbahn fahren. Am liebsten waere ich den Rest des Tages nur noch hin und her gefahren mit diesem Boot.
Relaxing "First Class"
 By boat and minibus we arrived in Penang first but we did not like it there at all and just wanted to leave that place. For sure this was partly due to our guesthouse and our room which both had the atmosphere of a prison cell. Just depressing with no windows and an almost claustrophobic energy. But maybe also the increasing tension between Tracy and me was a reason for the way we experienced the city. Anyway, a minibus took us in another several hours‘ journey to the pier at Kuala Besut and a speed boat took us in 20 minutes to Perhentian Kecil. This wild ride on the waves was so great and so much fun that it made my inner child screaming and cheering though the ocean was pretty calm on that day. It was like being in a roller coaster for the very first time. I would have liked to continue this boat ride for all day long.

Die Perhantian Islands liegen im Nordosten Malaysias nahe der thailaendischen Grenze. „Kecil“ bedeutet „klein“, Perhentian Kecil ist also die „kleine“ Insel, auf der es keinerlei Strassen und somit auch keine Autos gibt. Das liest sich so, als ob der Tourismus dort noch keinen Einzug gehalten habe. Dem ist zwar nicht so, denn Perhentian Kecil ist inzwischen gut erschlossen mit zumeist einfachen Bungalowanlagen, Restaurants und vor allem Tauchschulen, aber dennoch ist die Abwesenheit von Strassen und Autos etwas sehr sehr Schoenes und traegt dazu bei, dass man sich auf Perhentain Kecil leicht wie im Paradies fuehlt. Der Transport von Strand zu Strand erfolgt per Wassertaxis oder aber man macht sich zu Fuss auf den Weg, muss aber damit rechnen, dass der Plan einer Inselumrundung dadurch zunichte gemacht wird, dass der Weg im Nirgendwo endet und man sich ueber Felsen und Steine oder aber durch den Dschungel kaempfen muss.

The Perhentian Islands are located in the northeastern part of Malaysia, not far away from the Thai border. „Kecil“ means „small“, accordingly is Perhantian Kecil the „small island“ where there are no streets and,consequently, no cars. This might indicate that there is no tourism on the island which is wrong as there are plenty of (mostly) pretty basic bungalow resorts, restaurants and dive schools. But still the absence of streets and cars  adds to the whole atmosphere which makes it easy to feel as if one had arrived in paradise. Taxi boats are the main transport means for going around the island. You can also try to do a little „trekking“ but it can happen that the track is ending in the land of nowhere and you have to either go back or to find your way through the jungle or over rocks.

Unser Bungalow lag am Strand von Coral Bay und schon beim Anlegen blieb mir die Luft weg vor Staunen ueber das tuerkisfarbene, kristallklare Wasser und die schneeweissen Straende. Aus diesem Stoff werden Traeume vom Paradies gesponnen. Ein 15minuetiger Fussmarsch ueber einen schmalen, ausgebauten Pfad verbindet die kleinere Bucht von Coral Bay, touristisch erschlossen und dennoch eher ruhig und beschaulich, mit dem breiteren Hauptstrand Long Beach. Long Beach ist der belebteste und touristisch erschlossenste Strand auf Perhentain Kecil und auch der, wo sich 99,9 % des Nachtlebens abspielt. Abends stellen die vier Beachbars niedrige Tische mit Bambusmatten auf dem Strand auf und bei romantischem Fackelschein, Shisha, „Monkey Juice“ (dem fuer eine muslimische Insel verhaeltnismaessig guenstigen lokalen Rum) und Techno-Musik wird der Tag beschlossen. Immer das Meer vor Augen und das Schlagen der Wellen im Ohr. Wenn sich schliesslich die Tanzflaeche belebt und diverse Kuenstler ihre Feuershow absolvieren, zieht sich alles fuer viele (und ab und zu auch fuer mich) bis in den fruehen Morgen.

Coral Bay
Our bungalow was at Coral Bay and as soon as our speed boat approached the pier the translucent, turquoise waters and white beaches just took my breath away. Dreams of paradise are made of what my eyes saw at our arrival. A 15-minute walk connects the smaller beach Coral Bay, with enough bungalows and restaurants but still pretty quiet and peaceful with the island’s main beach, Long Beach. At Long Beach there is more of everything and 99,9% of the night life is happening there. At sunset the four beachbars place tables and bamboo mats on the beach and in the romantic light of torches, with shisha, „monkey juice“ (the for the conditions of a muslim island pretty cheap local rum) and techno music many people enjoy the last hours of the day there. Always the ocean in the eyesight and the sound of the waves in the ears. It easily and often happens that this is going on until early morning when more and more people enter the dance floor and several artist perform their fire show. It happened to me as well :-)

Ich war im Paradies gelandet und doch fuehlte ich mich nicht wirklich wohl. Seit ich mir in Thailand die Hand aufgeschnitten hatte, befand ich mich auf einer intensiven emotionalen Achterbahnfahrt, was dazu beitrug, dass es zwischen Tracy und mir immer mehr Reibungen gab. Immer wieder schafften wir es, uns zusammenzusetzen und Dinge zu klaeren, so dass wir beide aus diesen Spannungen eine Menge lernen konnten. Ich bin sehr dankbar fuer diese intensive Zeit und besonders Tracy (und mir selbst) dankbar, dass wir mit allem auf eine reife Art und Weise umgehen und so davon und voneinander profitieren konnten. Wir hatten eine ganz besondere und auch sonderbare Verbindung zueinander. Oft hat der eine oder andere ueberlegt, „zu fliehen“, aber irgendwie konnten wir nicht wirklich mit-, aber auch nicht ohne einander. Irgendwann wurden die Spannungen aber so gross, dass der postive Effekt des Lernens diese fuer mich nicht mehr aufwog und so beschloss ich igendwann zunaechst, mir einen eigenen Bungalow zu mieten und dann auch die Insel alleine zu verlassen.

I had arrived in paradise and still I felt not really happy. Since I had cut my hand in Thailand I was in a kind of emotional rollercoaster and the ride was immensely intense. It also added to the tension between Tracy and me. We used to sit down and talk again and again and managed to learn from what happened between us. I am extremely grateful for this intense time and I can say a honest „Thank you !“ to Tracy and also myself that we could deal with all that in such a mature and healthy way. Only because of this it was possible that we could benefit from our being together. We had a special and also a little bit strange connection and often the one or the other was thinking of just running away from the situation. Somehow for a long time we could not be with but also not without the other one. But at one point the tension became so intense that the positive effect of learning from each other could not prevent me from leaving anymore. First I took my own bungalow and then I left the island alone.

Zuvor hatte ich versucht, wirkliche Freude an diesem Paradies 
zu finden, u.a. indem ich die Insel erkundete. Der etwa einstuendige Fussweg, der Coral Bay mit einem Fischerdorf verbindet, fuehrt ueber diverse kleinere und breitere Straende, einer traumhafter als der andere. In dem Fischerdorf gab es auch eine kleine, einfache Klinik, in die ich mich begab, um meine verletzte Hand checken zu lassen. Man sagte mir, die Wunde sehe OK aus und so  zog mir Tracy irgendwann (zwei Tage spaeter als von der Klinik in Thailand angegeben) in Heimarbeit die ersten der vier Faeden. Schlechte Idee, denn dabei oeffnete sich die Wunde  sofort wieder ein wenig und wir liessen die letzten zwei Faeden drin. Die Wunde wollte und wollte einfach nicht heilen und trotz mehrfacher taeglicher Reinigung mit Jod waren Anzeichen einer Infektion zu erkennen. Sehr nervig, zumal ich nicht ins Wasser durfte und auf Perhentian Kecil machen die Wasseraktivitaeten fuer die meisten 90 % des Tagesablaufes aus. Und so sass ich (inzwischen auch an den Fussohlen mit Schnittwunden gekennzeichnet, die ich mir auf einer kleinen Trekkingtour ueber Felsen zugezogen hatte) im Strandrestaurant und konnte ich den anderen Menschen nur zuschauen beim Schwimmen, Schnorcheln, Kayaking und (vor allem !!!) TAUCHEN.

View to D-Lagoon and Adam & Eve-Beach
 In the time before that I tried to really enjoy this paradise by visiting several places of the island. It is a one hour walk from Coral Bay to a small fishing village and the footpath leads along smaller and wider beaches, one more beautiful as the other. In the fishing village there also was a small clinic which I visited for a check up of my hand wound. They said everything looked ok and some time later (two days later than the clinic in Thailand recommended) Tracy played nurse and took out the first two threads. Bad idea, as  the wound opened again. We stopped our small surgery immediately and left the remaining two threads where the were. Later on the wound was extremely stubborn and just refused to heal though I cleaned it with iodine several times a day. And, what was worse, in spite of that there were first signs of an infection.Very annoying as I could not go into the water with my hand and on Perhentian Kecil water acitivities make out 99,9 % of the people’s daily schedule. And so I sat in the beach restaurants, bandages on the hand and both feet (I cut them on sharp rocks when Tracy and I had been forced to  a short „trekking“ as a path  ended in the land of nowhere) and watched the other people swimming, kayaking, snorkeling and DIVING.

Die Perhentian Islands sind ein Taucherparadies mit diversen Tauchschulen direkt am Strand. Schon beim Schnorcheln sieht man regelmaessig Haie und Schildkroeten. Bevor die Wassertaxis ueberhand nahmen, soll es um die Insel herum auch von Mantarochen in Strandnaehe gewimmelt haben, aber die sind inzwischen vor dem Krach der Motoren geflohen. Schlaue Tiere, haette ich ebenso gemacht :-) Tauchen ist extrem guenstig dort, sowohl einzelne Tauchgaenge (ca. 15 – 18 Euro) als auch die Tauchkurse. Es war dort, dass in mir der Gedanke aufkam, meinen Tauchlehrer zu machen, um irgendwann Geld verdienen, um weiter reisen zu koennen. Ich hatte mir bereits eine Tauchschule ausgesucht, jedoch wurde der Beginn immer weiter verschoben, weil sich meine Handwunde einfach nicht schliessen wollte und die Gefahr einer gefaehrlichen Infektion einfach zu gross war. Irgendwann war ich einfach nur noch genervt. Dies und die Spannungen mit Tracy waren schliesslich der Grund dafuer, dass ich beschloss, Perhentian Kecil zu verlassen und nach Koh Phangan zurueckzukehren, wo ich mich so wohl gefuehlt hatte. Sicher werde ich nochmals in dieses Paradies zurueckkehren, in „normaler“ emotionaler Verfassung und heiler Hand, um (im wahrsten Sinne des Wortes) wirklich in dieses Paradies einzutauchen.
The Perhentian Island are also a diver’s paradise with plenty of dive schools directly on the beach. While snorkeling alone you encounter sharks and turtles regularly. Some years ago when there had not been so many water taxis there also had been lots of manta reys close to the beaches but nowadays they had flown because of the noise of the many engines. Clever creatures, I would have done he same :-) Diving is extremely cheap on Perhentian Kecil, the fun dives (about 15 – 18 Euro per dive) and also the courses. It was there that the idea formed in my mind to become divemaster or instructor in order to earn some money which could put me into a position to continue traveling. I had already decided for my „favourite“ dive school but the start of the course had to be postponed again and again as my hand wound did not heal and the risk of a serious infection was much to big. At one point I was totally annoyed. This and the situation with Tracy lead me to the decision to leave the island and to return to Koh Phangan, where I enjoyed everything so much. For sure I will return to Perhentian Kecil one day but then I will be in a good emotional and healthy physical state so I can, literally, dive into this paradise.

Schon auf dem Speedboat-Ride zurueck aufs Festland begann sich meine Stimmung zu bessern. Diese Bootsfahrt allein ist es wert, eine Reise zu den Perhentian Islands zu unternehmen. Einfach ein Riesenspass. Von Kuala Besut ging es per Taxi nach Kota Bharu, wo ich ein 2-monatiges Tourist-Visum fuer Thailand beantragte. Da ich allerdings „puenktlich“ zum malayischen Wochenende ankam, konnte ich nur noch meinen Antrag und den Pass abgeben und „musste“ ein paar Tage in dieser kleineren Stadt verbingen. Letzlich ist aber mein Aufenthalt dort ein Hauptgrund, warum ich irgendwann nochmal nach Malaysia zurueckkehren moechte und mir das Land in Ruhe anschauen moechte. So nette Menschen sind mir dort begegnet, auf den Strassen, auf den einfachen Essensmaerkten und auch in meinem Guesthouse. Irgendwie hat es mich vorher nie so wirklich in muslimische Laender gezogen und diese ueberraschend positive Erfahrung zeigt mir mal wieder, wie stark auch bei mir doch manchmal Vorurteile und Ideen im Kopf sind, auch wenn gar nicht mal genau zu bestimmen ist, wo die eigentlich herkommen und wie sie sich gebildet haben. Malaysia jedenfalls und seine Menschen haben mir Appetit darauf gemacht, mich nochmal mehr auf die Kultur und die Menschen dort einlassen zu wollen. Wann auch immer das sein wird. Erstmal ging es zurueck nach Koh Phangan, wo es mich einfach hin zurueckgezogen hat.
 My mood improved almost immediately  when I boarded the speed boat back to the mainland. The ride is pure fun and my inner child had something to celebrate and enjoy again. From Kuala Besut I took a taxi to Kota Bharu where I applied for a 2-months tourist visa for Thailand. As I arrived there „just in time“ for the malay weekend I could only leave my passport and application at the office and „had to“ spend some time in this smaller city. In the end these days are a main reason that one day I would like to go back to Malaysia with more time. I met so many nice and friendly people there: in the streets, at the simple food markets and also in my guesthouse. I never felt really attracted to visit muslim countries and this surprisingly positive experience again taught me a lesson of how strong prejudices and inner pictures of this and that can be planted in our heads and often we do not know where they come from and how it could happen that they found a place in our mind. Anyway, Malaysia and it’s people treated me so nicely that I would love to return there and to really open up to experiencing the culture and the people, whenever that might be. But first my travels brought me back to Koh Phangan. Something just pulled me back to that place.

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