The theft in Chaiya (Thailand) and what happened in the following was the reason that I returned to Germany before I will continue with my trip. Below I want to let the events pass in review again, in order also to show that such a thing can happen anytime and anywhere, also if you´re very cautious.
Am 25. Juli 2010 kam ich nachmittags per Zug in Chaiya an, einer sehr kleinen Stadt im Süden Thailands. Zum Ende eines Monats nutzen somit Teilnehmer an diesem Retreat Chaiya als Durchgangsstation zum Retreat-Gelände, denn vom 1.-11. eines Monats finden im 6km entfernten Waldkloster Wat Suan Mokh jeweils Meditationsretreats statt. Außerhalb dieser Zeit finden sich in Chaiya jedoch so gut wie keine Touristen. Entsprechend spricht man dort kein oder nur rudimentäres Englisch. Ich selbst finde es dort ganz schön, denn es hat eben so etwas wie typisch Thai-Leben.
On July 25th 2010 in the afternoon I arrived by train in Chaiya, a very small town in southern Thailand. At the end of a month it becomes a stepping stone to nereby Wat Suan Mokh (6km away) where meditation retreats are held from 1st to 11th day of every month. Outside this period there are almost no tourists in Chaiya. Accordingly the people there speak no or only rudimentary English. I personally like it there as you can experience a piece of typical Thai life there.
Wie schon dreimal vorher, plante ich, das Meditationsretreat nochmal mitzumachen und vorher evtl. einige Tage im Schlafsaal des Klosters zu übernachten. Sonst hatte ich in Chaiya immer in dem einzigen Hotel der Stadt übernachtet, doch dieses Mal habe ich bei Ankunft ein Schild gesehen, auf dem ein „Room for rent“ angeschlagen und eine Telefonnummer angegeben war, die ich dann kurz entschlossen angerufen habe. Nach 10 Minuten holte mich eine ca. 55jährige Thai am Bahnhof ab und stellte sich als Nina (thail.Name Siriwan) vor.
I was planning to join the meditation retreat again as i had done three times before and eventually to stay a few days in the monastery´s dormitory before the start of the retreat. In Chaiya I had always stayed in the only hotel in the village, but this time I have seen a sign on my arrival which said "Room for rent". I called the mentioned telephone number and 10 minutes later a Thai woman in her 50´s picked me up, introduced herself as Nina and brought me to the room.
Das Zimmer war in einem schönen, weißen Steinhaus. Nachdem wir an dem weißen Haus angekommen waren, kam sogleich neugierig die Nachbarin, eine ältere, niedlich verschrumpelte Thai und lud mich ins Nachbarhaus ein. Den Abend haben wir dann bei denen (ein einfaches Holzhaus) auf einer kleinen Außenterrasse verbracht und ich habe auch das gegessen, was die Nachbarn und Nina gekocht hatten. Es war ein schöner Abend mit einem schönen Austausch, den Nina übersetzt hat. Nach zwischenzeitlichen Zweifeln (direkt nach dem Raub) glaube ich nicht mehr, dass die Nachbarn selbst damit zu tun hatten.
The room was in a beautiful white stone house. After arriving there the neighbor, an older friendly Thai, came and invited me into the house next door (a simple wooden house). So we spent the evening on a small outdoor terrace and I ate all the things cooked by the neighbors and Nina. It was a very nice evening and a good conversation which Nina translated. After some doubt directly after the robbery I do not longer believe that the neighbors had to do something with the robbery.
Wie gesagt, gibt es in Chaiya wenige Touristen und so ist man dort als solcher so etwas wie eine Attraktion und es gibt dort die Möglichkeit, den Thais ohne extreme Tourismusumgebung näher zu kommen und viel über die thailändische Kultur zu lernen. Wenn man denn selbst Thai sprechen kann (kann ich leider nicht) oder jemanden hat, der einen an die Hand nimmt und übersetzt. Und dieser Jemand war in diesem Fall eben Nina, die dadurch die Möglichkeit hatte, immer mehr aufzubauen, denn sie war mein Bindeglied zu den anderen Menschen dort. Ohne sie hätte ich mich null mit den Leuten unterhalten können. Nina´s Englisch war mehr schlecht als recht, aber mit zeitweiliger Zuhilfenahme von Händen und Füssen und etwas Geduld war es OK. Im Laufe der Zeit schaffte Nina es, mein Vertrauen zu gewinnen, obwohl ich eigentlich eher vorsichtig und misstrauisch bin.
As I said, there are very few tourists in Chaiya and so every foreigner is kind of an attraction which offers the possibility to learn a lot about the Thai culture and to come closer to Thai people without a tourism environment. Of course you need to speak Thai or have someone who takes you by the hand and translate. And this someone in this case was Nina, who had the possibility of building up a stronger relationship of trust with me, because she was my link to the other people there. Nina's English was not very good but with the help of hands and feet and a little patience, it was OK. Over time, Nina managed to gain my trust, though normally I'm really cautious and suspicious.
Am nächsten Tag war Feiertag (Buddha-Day) und gemeinsam mit Nina und den Nachbarn ging ich zu einer Zeremonie zum Dorftempel. Die Bewohner des Dorfes kamen und brachten den Mönchen Essen und Getränke. Ich wurde regelrecht bestaunt, denn wie gesagt gibt es dort selten Ausländer, besonders nicht bei einer solchen Zeremonie. Es war ein schönes Erlebnis, daran teilzunehmen, mit dem Abt zu sprechen, hinterher mit den Thais die Reste der mitgebrachten Speisen zu essen und mich mit den Dorfleuten zu . Nina hat jeweils übersetzt.
The next day was a holiday (Buddha Day) and, together with Nina and the neighbors, I went to a ceremony to the village temple. The inhabitants of the village came and brought the monks eat / drink. I was really admired, because as I said there are not often foreigners, especially not at such a ceremony. It was a nice experience to attend the ceremony, to speak with the abbot and afterwards to eat together with the Thais. Nina has translated all the conversations.
Zurück beim Haus wurde ich Zeuge eines lauten Streites zwischen Nina und einem Nachbarn, wo es um Landkauf / -miete ging, da Nina den Bau einer Bungalowanlage in Chaiya plante. Von wegen „Thais sind immer sanft und freundlich“. Es ging hoch her. Später folgte ein zweiter Streit, nachdem dieser Mann kurzerhand bei ihr Strom und Wasser abgestellt hatte. Gemäß Nina sei das Ergebnis gewesen, dass sie um des lieben Friedens willen jetzt zusätzliches Land von ihm anmieten würde. Sie sagte, sie wolle Frieden, aber wenn sie ihre Familie deswegen anrufen würde, würden sie diesem Nachbarn auf die Pelle rücken. Eine Bemerkung, deretwegen ich später nach dem Diebstahl Angst hatte, verfolgt zu werden. Zu jeder Zeit hat sie mich (leider) überzeugt, dass sie selbst keine Geldprobleme hätte, u.a. dadurch dass sie mir eine hohe Hotelrechnung zeigte. Alles bis ins Kleinste durchdacht und durchgeführt.
Back at Nina´s home I witnessed an uproar between Nina and a neighbor because of land purchase / rent, as Nina was planning to build a bungalow resort in Chaiya. Many people think "Thais are always gentle and friendly." This was the proof that it is not always like this. Later there was a second argument, after this man had abruptly cutted Nina´s power and water supply. According to Nina, the result was that for the sake of peace she would hire some more land from him now. She said that she wanted peace, but if she would call her family they would come and „fight this neighbor“. Because of this remark I later (after the robbery) felt really persecuted. At all times she made me believe that she herself would have no money problems, e.g. by presenting a high hotel bill. Everything was planned and done to detail from the very beginning.
Nina bat mich, ihr bei der Planung der Bungalow-Anlage zu helfen und im weiteren Verlauf des Tages haben wir uns dann über die Bungalows unterhalten, ich habe einen Flyer konzipiert und wir haben den Ort aufgesucht, wo sie die Bungalows bestellt habe und wo eine Ausstellungsstück aufgebaut war.
Nina asked me to help her with planning the bungalow resort. Later the day we discussed her ideas, I designed a brochure and we visited the place where she had ordered the bungalows. An exhibit was set up there.
Am Nachmittag wollte ich dann eigentlich nach einem letzten Essen (gekocht von Nina und der Nachbarin) zum Kloster aufbrechen, letztendlich haben wir uns dann aber noch einige Zeit unterhalten. Irgendwann begann dann mein Magen zu grummeln und zu krampfen und dann begann auch der Durchfall einzusetzen. Nina meinte, das komme vielleicht vom Huhn, das die Nachbarin aus dem eigenen Bestand geschlachtet hatte. Das war in dem Moment auch mein Gedanke, denn das Haus der Nachbarn war wirklich sehr einfach und so habe ich auch da noch keinen Verdacht gegen Nina geschöpft. Im Nachhinein ist mir klar, dass sie mir etwas ins Essen getan haben musste, denn eigentlich war ich schon mit einem Bein weg. Es passt zeitlich einfach zu gut zusammen.
In the afternoon, after a final meal, I wanted to leave for the monastery, but as we talked and takled it became later and later. At some point, my stomach began to grumble and to clench and then the diarrhea began. Nina said it may come from the chicken we had and which the neighbor had taken from its own stock. I was ready to agree as the house of the neighbors was very simple and so I still draw no suspicion against Nina. In retrospect, I realize that most probably she must have put something in my food, because actually I was already with one foot away. Everything just fitted together all too well.
Wegen meiner Magenprobleme beschloss ich, noch eine weitere Nacht bei Nina zu übernachten und den Aufbruch auf den nächsten Tag zu verschieben, in der Hoffnung, alles werde sich über Nacht verbessern. Es wurde aber im Gegenteil immer schlimmer. Am selben Abend begleitete mich Nina dann noch zur Pharmacie, um Elektrolytlösung zu kaufen. Ich begann, noch mehr Vertrauen zu Nina aufzubauen, weil es mir nach und nach immer schlechter ging und sie sich so um mich kümmerte. Ohne sie hätte ich ja nicht mal Elektrolytlösung kaufen können, weil man auch an der Pharmacie null Englisch sprach.
Because of my stomach problems, I decided to stay another night at Nina´s house and to postpone the departure until the following day, hoping that everything would improve overnight. But, on the contrary, it became worse and worse. That same evening Nina accompanied me to the pharmacy to buy electrolytes and Coca Cola. I again started to build up more confidence to Nina because I gradually went from bad to worse and she seemed to be so worried about me. Without Nina I would not even have been able to buy the electrolytes because also at the pharmacy they spoke no English.
All das Wasser und die Elektrolyte halfen aber nicht und nach einer schlimmen Nacht mit Durchfall und nur zwei Stunden unruhigen Schlafs ging es mir am nächsten Morgen total elend und ich war extrem wackelig auf den Beinen. Nina bracht mich per Minibus (öffentlicher Nahverkehr) ins Krankenhaus der nächst größeren Stadt Surat Thani, ca. 55km von Chaiya entfernt. Auch dort sprach eigentlich keiner wirklich englisch und ich war dankbar, dass Nina die Aufnahmeformalititäten für mich erledigte. Zumal es mir immer dreckiger ging und meine Abwehrmechanismen inzwischen total runtergefahren waren.
All the water and electrolytes did not help. After a bad night with diarrhea and only two hours of sleep, I felt completely miserable the next morning, and I was very wobbly on my feet. Nina then brought me to the hospital by mini-bus (public transport) to the next larger town of Surat Thani, about 55km away from Chaiya. Also in the hospital no one really spoke English and I was thankful that Nina took care of the formalities of admission. At that time I was in a totally miserable constitution and my defenses were now shut down completely.
Sofort kam ich an den Tropf und begann Infusionen zu bekommen, zudem wurde ich stationär aufgenommen und auf ein (Einzel-) Zimmer gebracht. Nina hatte nun auch Zugang zu meiner Tasche, weil sie auch mit Paß und Krankenversicherungsunterlagen (scheinbar) Dinge mit dem Krankenhaus geklärt hat. Zu dieser Zeit waren „nur“ ca. 100 € in meinem Portemonnaie. Das Risiko war also überschaubar, aber in meinem geschwächten Zustand rückte das ohnehin in den Hintergrund. Ich wollte nur, dass es mir endlich besser ging.
I was brought into a (single) room and immediately began to receive infusions. Nina now had access to my bag because she (apparently) had to clarify some passport and health insurance matters with the hospital. At that time there were „only" about 100 € in my wallet so the risk was not that high but in my weakened state this moved into the background anyway. My only wish was to feel better.
Nina blieb den ganzen Tag da und hat sich (scheinbar) rührend um mich gekümmert, hat später draußen Obst und Kekse gekauft, weil ich dachte, das würde ich besser vertragen als das Krankenhausessen, um so schneller wieder zu Kräften zu kommen. An dem Abend bei den Nachbarn hatten wir uns auch viel über die Unterschiede wischen europäischer und thail. Kultur unterhalten und nun im Krankenhaus sagte sie, in der Thaikultur kümmere man sich selbstverständlich umeinander, wenn es einem schlecht ginge. Sie würde sich deshalb solange um mich kümmern, bis es mir besser ginge. Auch weil es ihr leid tue, dass mir so etwas bei einem Aufenthalt in ihrem Haus passiert sei. So hat sie die Nacht auf dem Sofa im Krankenhauszimmer verbracht, zumal sie sagte, es sei der Wunsch des Krankenhauses, dass möglichst jemand bei den Patienten ist. Sie sagte mir aber schon, dass sie am nächsten Tage, sobald es mir besser ginge, zu ihrer Familie fahren müsse, da ihr Neffe gestorben sei.
Nina spent the whole day there and (seemingly) cared of me. She bought some fruit and biscuits as I thought my stomach would better tolerate that than the hospital food. During the evening with the neighbors we also had discussed the differences between European and Thai Culture and now in the hospital, Nina said that in Thai culture people care about each other and so she would take care of me until I would be better off. This the more so as such a bad thing had happened during my stay in her house. Futhermore she said it was the wish of the hospital that, if possible, someone is with the patient. So she spent the night on the sofa in the hospital room. But she told me as well that she would have to leave the next day in order to drive to her family as her nephew had died.
Am nächsten Morgen war der 28.7., mein Geburtstag, und mir ging es dann zum Glück auch schon sehr viel besser. Zusammen mit Nina (und meinem Infusionsständer nebst Beutel) bin ich dann am späten Vormittag zum Geldautomaten und hob 15.000 Baht ab, um später die Krankenhausrechnung bezahlen zu können. Nun waren 19.000 Baht = ca. 475 € im Portemonnaie.
The next morning it was July 28th, my birthday, and fortunately I felt very much better. In the late morning I went to the ATM together with Nina (and my IV pole along with the IV bag) and raised 15,000 baht from my account in order to later pay the hospital bill. Now there were 19 000 baht = about 475 € in my wallet.
Gegen Mittag sagte Nina dann, da es mir ja schon sehr viel besser ginge, würde sie jetzt fahren, später aber noch einmal wiederkommen, um mir betreffend der Krankenhausrechnung zu helfen, damit man mir nicht zuviel abrechne. Zudem hätte sie für mich eine Sicherheit in Höhe von 10.000 Baht beim Krankenhaus hinterlegt. Sie sagte, wenn das Krankenhaus vor ihrer Rückkehr Geld von mir haben wolle, solle ich nichts zahlen, sondern wir sollten sie anrufen. Das Ziel war offensichtlich, dass ich erst so spät wie möglich von dem Dienstahl Kenntnis bekommen sollte. Nach ca. 2 Stunden wollte ich aber etwas checken und habe vielleicht auch schon das Unheil schwanen sehen. Ich griff zu meinem Portemonnaie und 19.000 Baht waren weg. EC- und VISA-Karte waren aber noch da.
Around noon Nina said that she would leave now because I felt so much better but whe would come back later in order help me with the payment procedure. She said that she had made a deposit payment worth 10,000 baht to the hospital. She wanted me to give her a call and not to pay anything in case the hospital wanted money from me prior to her return. The intention obviously was to prevent me checking my wallet so that I would notice the theft as late as possible. But about two hours after she had left I wanted to check something and maybe I already felt the desaster coming. I reached for my wallet and 19,000 baht were gone. Debit and VISA card were still there.
Ich versuchte daraufhin ein paar Mal Nina anzurufen, um sie zu befragen, Meine letzte leise Hoffnung war, sie habe vielleicht (was ich natürlich auch nicht lustig gefunden hätte) Geld genommen, um selbst die Krankenhauskosten zu begleichen.Zuerst konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie das Geld gestohlen hat. Sie hatte es wirklich geschafft, dass ich, normalerweise eher zu sehr als zu wenig vorsichtig und misstrauisch, ihr sehr vertraut habe. Am Telefon schien sie mich nicht zu verstehen. Ich sagte, sie solle zurückkommen, um das zu klären und sie sagte, in 15 Minuten wäre sie wieder da. Dem war nicht so und in einem weiteren Telefonat sagte sie wieder, in 15 Minuten wäre sie da. Irgendwann, als mir klarer und klarer wurde, dass sie nicht wieder auftauchen würde, bin ich mitsamt meinem Infusionsständer runter zum Empfang, um den Diebstahl zu melden und fand doch wirklich jemanden (eine !!! Person), der zumindest etwas englisch sprach, ein Hr. P. von der Verwaltung.
I tried a few times to call Nina to ask her some questions about what had happened as my last faint hope was that may be she took some money in order to make a payment to the hospital herself (what of course would not have been very funny as well). Shortly after I had noticed the theft I could not believe that Nina could have taken the money. She successfully had earned my trust although usually I am rather too much than to little cautious and suspicious. When I reached her on phone she seemeddid not seem to understand me. I told her to come back to clarify the matter and she said she would be back in 15 minutes. She did not come. I called again and again she said: in 15 minutes. Nothing happened and so it became clearer and clearer that she would not appear again. Together with my IV pole I went down to reception and reported the theft. There I was lucky to find a person (ONE person !!) who was speaking at least some English, a Hr. P. from the administration.
Nina muß die wühligen Umstände einer Visite zum Diebstahl genutzt haben, als mehrere Leute um mich herum standen, rechts die Infusion gecheckt und links Blutdruck gemessen wurde. Zudem habe ich aufgrund des erschlichenen Vertrauens sicher nicht mehr mit den nötigen Argusaugen auf meine Tasche geachtet. Schöner Mist !
Nina must have taken advantage of the confusion of a doctor´s visit in my room to take the money from my bag. Many people had been standing around my bed and in addition to that the built up trust to Nina was the reason that I did not really had a close look at my bag in that situation. Shi.....!
Als ich am Empfang den Diebstahl meldete, hat Hr, P. übersetzt und es stellte sich heraus, dass Nina dort bekannt war, weil es schon öfter Zahlungsschwierigkeiten gegeben habe, im Krankenhaus selbst und wohl auch an anderen Stellen. Es wurde immer klarer, dass in der Tat Nina das Geld geklaut hatte. Herr P. sagte mir, der Arzt habe sein OK gegeben, dass ich nun auch entlassen werden könne. In der Tat war ich wieder fit. Ich war auf 180 und wollte Nina nur noch an die Gurgel. Von da an bemühte sich Herr P. sehr um mich. Er sagte, das Krankenhaus wolle mir helfen, weil mir so etwas bei denen passiert sei, zumal an meinem Geburtstag.
When I reported the theft at the reception, Mr. P. translated and it turned out that Nina was already known there and that there have been some problems to get bills paid by Nina, in the hospital itself and also in other places. It became increasingly clear that, in fact, Nina must had stolen the money. Mr. P. told me the doctor now also had given his OK for my dismissison and in fact, I was fit again as I was full of energy and just wanted to get my hands on Nina. From then on Mr. P. really cared for me and he said the hospital wanted to help me as such a thing happened to me in their hospital, especially on my birthday.
Zunächst sind wir mit dem Hospital-Fahrzeug zu einer Bank gefahren, wo ich dann Travellerschecks getauscht habe. Dauerte ewig, weil das dort wohl nur 1-2 mal im Jahr vorkomme und erstmal nachgefragt und nachgeschlagen werden musste, wie das geht.
So konnte ich dann zumindest erstmal das Krankenhaus bezahlen. Ich war mir nämlich nicht sicher, was das tägliche Limit auf meiner Karte anging und ich hatte ja vorher schon das dann später geklaute Geld am Automaten geholt. Danach sind wir mit dem Hospital-Fahrzeug weiter zur Polizeistation, um Anzeige zu erstatten. Auch dort sprach niemand englisch und so hat Hr. P. wieder übersetzt, soweit es ihm möglich war. Die Polizei hat die Anzeige aufgenommen und die Tourist Police gerufen, mit denen ich mich auch unterhalten sollte, weil eigentlich die meine richtigen Ansprechpartner wären.
The hospital provided a car and first we went to a bank to exchange traveler's cheques as I was not sure about my daily limit on my card. And remember: earlier that day I already had been at the ATM and had raised (the later stolen) money from my account. It took the bank clerk very long to cash the cheque as such a request obviously just happens 1-2 times a year. After that at least I could pay the hospital bill. Then Mr. P. brought me to the police station to report the theft. There, of course, no one was speaking English, and so Mr. P. translated again as far as he was able to do. The police then called the Tourist Police as they said those would be in charge for the matter.
In der Annahme, dass eine Tourist Police englisch sprechen würde, verließ uns Herr P. dann und ich wartete. Nach 1,5 Stunden fragte ich (mit Händen und Füssen) dann bei dem Polizisten noch mal nach und nach knapp 2 Stunden waren dann drei Mann von der Tourist Police da. Nur einer sprach, leider auch nur rudimentär, englisch und ich versuchte, denen verständlich zu machen, was mein Problem war und der Polizist, der die Anzeige aufgenommen hatte, erklärte denen wohl auch noch mal auf Thai, was ich mit Hilfe von Herrn Prachan angezeigt hatte. Letztlich fragten sie, was sie denn nun tun sollten und schienen nicht sonderlich interessiert zu sein an der ganzen Sache. Toll !
Ich sagte, ich möchte, dass man mit mir zusammen nach Chiaya fährt, um zum einen Nina zu befragen (die da allerdings schon ganz woanders war) und optimalerweise mein Geld wiederzubekommen. Sie riefen Nina an, worauf sie einmal das Telefonat abbrach und dann vorgab, es gebe keine Verbindung/Netz.
On the assumption that the Tourist Police would speak English, Mr. P. then left us and I waited for the Tourist Police which came after nearly two hours. Only one of the three men spoke very rudimentary English and I tried to make clear what my problem was. The policeman who had taken the ad explained to them in Thai what I had reported with the help of Mr. P. Ultimately, they asked what I want them to do now and they did not seem to be particularly interested in the whole thing. Really great! I said that I want someone to go with me to Chiaya to ask Nina (who at that time of course was already somewhere else) about the matter and and if possible to get my money back. They called Nina but she broke off the call once and then pretended that there was no connection.
Mein Hauptproblem (neben dem Geld, auf das ich nun ohnehin wenig Hoffnung hatte) war, dass meine gesamten Sachen noch bei Nina im Haus waren, mein großer und ein kleiner Rucksack. Auf dem Weg ins Krankenhaus hatte ich nur das Nötigste mitgenommen. Nicht mal Sachen zum Wechseln, da ich einen möglichen längeren Aufenthalt gar nicht auf der Rechnung hatte.
My main problem (besides the money, but my hope to get it back was already nearly gone) was that all my stuff, a large backpack and a small one, was still in Nina´s house. On my way to the hospital I had taken with me only the bare essentials. Not even some clothes to change because I had not expected a longer stay in hospital.
Die Tourist Police bat mich, in Surat Thani zu übernachten und am nächsten Tag um die gleiche Zeit (ca. 18 Uhr) wieder zur Polizeiwache zu kommen. Vorher sollte ich unter einer mir gegebenen Nummer anrufen. So habe ich in einem nahe gelegenen Hotel eingecheckt und abends erstmal mit Esther über Skype (Internet-Videotelefonie) über alles gesprochen. Über Handy waren wir zwar auch tagsüber in Verbindung, aber sie hatte sich auch große Sorgen gemacht und so konnten wir uns ausführlicher austauschen und dabei auch sehen, was mir etwas mehr Halt gegeben hat. Denn mir ging es inzwischen beschissen und ich habe echt Panik geschoben. Das Geld war jetzt gar nicht mehr das vorherrschende Thema, sondern ich fühlte mich bedroht und verfolgt und das an einem Ort, wo ich als Ausländer total isoliert und alleine war und ich mich praktisch null verständigen konnte.
The Tourist Police asked me to stay in Surat Thani and to get back to the police station the next day at the same time (about 6 pm) . Before that I should call them. So I checked in at a nearby hotel and in the evening, first talked with Esther on Skype (internet video telephony). We had talked about mobile phone during the day but still she had been very worried and over Skype we were able to share more detailed and also to see each other. At that time I really felt like sh.... and I was almost panicking. The money was no longer the dominant thing, but I felt threatened and persecuted, in a place where I as a foreigner was totally isolated and alone and I almost unable to communicate.
In meinem Kopf war nicht der Gedanke, dass Nina vor MIR weglief, sondern im Gegenteil, dass sie oder jemand von ihrer Familie/Freunden mich ausfindig zu machen versuche, weil ich sie angezeigt hatte. Minimal war wohl immer noch ein leiser Zweifel, sie sei es vielleicht doch nicht gewesen und man mich jetzt suche, um sich zu „rächen“. Und ich hatte wirkliche Angst davor, zumal sie diese Angst mit entsprechenden Bemerkungen geschürt hatte. Siehe den Streit mit dem Nachbarn und den Hinweis, ihre Familie würde dem auf die Pelle rücken, was für mich „körperliche Gewalt“ hieß. So hatte ich Angst, dass man mich irgendwie findet. Nina rief auch noch ein paar Mal an und versuchte herauszufinden, wo ich bin. All das verstärkte meine Angst und in der Nacht schlief ich sehr schlecht, weil in mir Bilder abliefen, dass man mich finden würde und ich keine Chance hätte, mich z.B. Beobachtern für eine Erklärung und evtl. Hilfe von denen verständlich zu machen.
In my head there was not the thought that Nina would run away from me, but on the contrary, that she or someone from her family / friends were trying to find ME. I think deep inside of me there still was a slight doubt that Nina had taken the money and I thought maybe they were looking for me to take revenge. And I was really scared, especially as Nina had stoked this fear, with appropriate comments. See the dispute with the neighbor and the note, her family would move up to him, which meant for me, "physical violence". So I was afraid that I was somehow found. Nina also called a few times and tried to figure out where I am. All this let my fear increase and that night I slept very badly because as pictures came up in my head that they somebody would find me and I had no chance explaining anything.
Mein zweites großes Problem waren meine Sachen, die ja immer noch fast komplett in Ninas Haus in Chaiya waren. Auch wenn Nina nicht zu Hause war, so wusste ich, dass die Nachbarn einen Schlüssel hatten. ABER: Chaiya ist eine wirklich kleine Stadt. Viele Leute kannten mich jetzt von meinem Aufenthalt (u.a. dem Tempelfest) und ich hatte inzwischen fast Verfolgungswahn und fragte mich, wer von den Nachbarn/Dorfbewohnern evtl. mit „drinstecken“ würde. Oder vielleicht hatte Nina gestreut, dass ich sie fälschlicherweise beschuldigt hätte. Ich hatte deshalb Angst, alleine per Zug nach Chiaya zu fahren und alleine durchs halbe Dorf zu spazieren und meine Sachen zu holen. Ich hatte Angst davor, mit Fragen bestürmt zu werden, die ich wegen der Sprachbarriere weder verstehen noch beantworten könnte. Und auch hier hatte ich Angst vor evtl. körperlicher Gewalt und wäre dort ganz isoliert und alleine gewesen, ohne jede Chance auf Verständigung. Meine Hoffnung lag also auf dem Treffen mit der Tourist Police am nächsten Abend, denn ich wollte wirklich nur unter Polizeischutz zu dem Haus zurück.
My second big problem was that my complete stuff was still in Nina's house in Chaiya. Although Nina was not at home, I knew that the neighbors had a key. BUT: Chaiya is a really small town. Many people there now knew me from my stay (including the temple festival) and in the meantime I had become almost paranoid and asked me which of the neighbors / villagers would possibly was part of the plan (theft). Or maybe Nina had spread that I had falsely accused her. I was so afraid to go there alone by train and to walk through village alone to get my things. I was afraid to be besieged with questions which I could neither understand nor answer because of the language barrier. And still I was afraid of physical violence and alone in Chaiya I would have been quite isolated, without any chance of communication. My hope was the meeting with the Tourist Police at the next night, because I really wanted to return to the house only under protection of the police.
Am nächsten Tag lud ich erstmal meine Handykarte auf und organisierte Dinge wie die versicherungstechnische Abwicklung meines Krankenhausaufenthaltes. Zudem war ich über Skype und E-Mail mit Esther verbunden. Dennoch wollte und wollte der Tag nicht rumgehen, brachte aber dennoch zwei positive Dinge:
- In der Tourist Information (NICHT Tourist Police) habe ich endlich jemanden ausfindig machen können, der gut englisch sprach
- Esther hatte eine Thailänderin in Delmenhorst ausfindig gemacht, die sich bereit erklärt hatte, mir zu helfen und zu übersetzen. Diese Frau (eine Frau H.) sollte dann später so was wie meine Rettung und „Verständigungswerkzeug“ werden. Frau Hase rief mich auf dem Handy an, um sich die Situation schildern zu lassen. So fühlte ich mich ein ganzes Stück besser, weil ich mich jetzt verständlich machen konnte, wenn auch über Umwege.
The next day I started with recharging my mobile phone credit and talked with my health insurance company concerning stay in my hospital. In addition I was in contact with Esther via Skype and E-mail. The day passed away very very slowly but it brought two positive things:
- In the Tourist Information (NOT Tourist Police) I finally found someone who spoke good English
- Esther found a Thai woman in Delmehorst, which had agreed to help me and translate a little bit. This woman (a Mrs.H.) later turned out to be my "rescue and communication tool ". Mrs. H. called me on the phone and I described my situation to her. So I felt a whole lot better because now I was able to communicate with the police and others, though it was "by indirect means".
Mich nicht verständlich machen zu können, war schlimm für mich in der Situation, in der ich mit Behörden wie der Polizei kommunizieren musste. Ich hatte tierische Angst vor Missverständnissen infolge der Sprachbarriere und zuletzt hört man viel über die Korruptheit von Behörden in Ländern Südostasiens. Von daher war Frau H.wie ein Rettungsanker für mich.
Not being to be communicate was a real problem for me especially in the a situation where I needed to to authorities like the police. I was afraid of misunderstandings due to the language barrier and finally you hear a lot about the corruption of authorities in South East Asia. So this Mrs. H. was a kind of a savior for me.
Irgendwie ging der Tag dann doch rum und ich ging schon früher als vereinbart zur Polizeistation und begann so ab 17:30 Uhr, die Telefonnummer der Tourist Police zu wählen. In den ca. 20 Versuchen bis 20:30 Uhr nahm niemand ab und es kam auch niemand. Klasse, so hatte sich meine große Hoffnung in Luft aufgelöst und ich dachte mir, die Tourist Police wolle mich im Regen stehen lassen und hätte keinerlei Interesse, mir irgendwie zu helfen. Ich checkte wieder in demselben Hotel ein und begann wieder Panik zu schieben. Wie sollte ich bloß meine Sachen wiederbekommen ???????
Finally the day somehow passed and I went to the police station a little bit earlier than agreed and at about 5:30 pm I began to phone the number of the Tourist Police I had been asked to call. In about 20 attempts up to 8:30 pm no one accepted my call and also no one came to the police station. Super, so my hopes vanished into thin air and I thought the Tourist Police would let me stand in the rain and would have no interest in helping me somehow. I checked in at the same hotel and began to kind of panic again How should I get back my stuff ???????
Das gestohlene Geld war inzwischen komplett in den Hintergrund getreten. Ich wollte nur noch meine Sachen wieder haben und schnell weit weg flüchten. Inzwischen konnte ich mir sogar, alles dazulassen und so Richtung Bangkok zu flüchten. Nina hatte auch wieder ein paar Mal angerufen und fragte, wo ich sei.
The stolen money now had been entered completely into the background. I just wanted to get my things back and quickly leave the place. Meanwhile, I could even imagine to leave my complete stuff behind and to escape towards Bangkok. Nina had called again a few times and asked where I was.
Dennoch, jetzt begann sich neben der Angst auch mein „Kampfgeist“ zu regen, der Gedanke „ich hole mir meine Sachen wieder ! Auch deshalb, weil ich nun Frau H. als „Kommunikationswerkzeug“ in der Hinterhand wusste. Alleine würde ich nicht zu Ninas Haus fahren und auf die Tourist Police schien ich mich ganz offensichtlich auch nicht verlassen können. Aber ich begann, „Alternativpläne“ zu schmieden, wie ich es schaffen könnte, nicht alleine fahren zu müssen, sondern in Begleitung mindestens einer, besser 2-3 Personen und diese möglichst „kräftig gebaut“. Dazu mit einem Auto, damit ich schnell vor- und wieder wegfahren könnte.
However, now in spite of my fear also my "fighting spirit" came up along with the thought "I'll find a way to get my stuff back! A main reason for this was as I now had Mrs. H as "communication tool" on my side. Alone I would not go to Nina's house and obviously I coud nor rely on the Tourist Police. But I began, "to forge an alternative plan," how I could manage to not have to go there alone, but accompanied by at least 2-3 people, preferably strong men. In addition they should have a car so we could quickly get my stuff and drive away again.
Die Nacht habe ich aber erstmal wieder schlecht geschlafen und noch in der Nacht meine Visa- und EC-Karte sperren lassen. Zwar hatte ich beide Karten noch, aber mir war eingefallen, dass evtl. eine minimale Möglichkeit bestand, dass die Karten fotokopiert worden waren und Thailand soll, was den Einkauf mit solchen „Zahlungsmitteln“ betrifft, sehr „nachgiebig“ sein. Der Gedanke, ließ mich jedenfalls nicht mehr los und so bin ich auf Nummer sicher gegangen. Am nächsten Morgen habe ich trotz des Schlafmangels früh ausgecheckt, weil ich endlich aktiv werden wollte. Meine erste Station war die Tourist Information. Der Plan war, den Mitarbeiter, der so gut englisch sprach, um Hilfe zu bitten und mit mir sowie Auto und 2-3 starken Freunden/Brüdern meine Sachen zu holen, gegen entsprechende Bezahlung. Leider jedoch war dieser Mitarbeiter an dem Tag nicht da und auch nicht zu erreichen. Mist !
Nevertheless, I could hardly get to sleep the following night and the same night I called Germany to block my Visa and my debit card. Although both cards were still in my wallet I had remembered that there was a slight possibility that the cards had been photocopied and Thailand is said to be a little bit careless in accepting also those photocopies as means of payment. So I just wanted to be on the safe side. The next morning I checked out early despite the lack of sleep as I finally wanted to be active and to start doing something. My first stop was the Tourist Information. My plan was to again contact the employee who spoke English so well, to ask for his help. Maybe he would have a car and also 2-3 strong friends or brothers who could go with us to get my stuff. I was ready to pay them for their help. Unfortunately, those employee was not in the office on that day.Crap!
Nun aber ließ ich mich nicht mehr entmutigen und mein Kampfgeist setzte sich gegen die Angst, die immer noch da war, zur Wehr. Nach kurzem Überlegen fiel mir Herr P. wieder ein, der Verwaltungsmitarbeiter des Krankenhauses, der mir ja direkt nach dem Diebstahl schon geholfen hatte und einigermaßen englisch sprach. Also bin ich wieder zum Krankenhaus. Herr P. war zum Glück auch da und ich sagte ihm, dass ich dringend seine Hilfe bräuchte, Er schlug zunächst noch mal den Weg über die Tourist Police vor, was bei mir nicht auf große Begeisterung traf, weil ich mich durch die Erfahrung der vorangegangenen Abende von denen im Stich gelassen fühlte und nicht mehr mit Hilfe von deren Seite rechnete. Er versuchte auch noch mal, dort anzurufen, aber wie zuvor ging keiner ans Telefon.
But, now my fighting spirit won over my fear and after some reflection I realized Mr. P. again, the man of the hospital staff who had helped me so much after directly the theft, e.g. with translation at the police. So I went back to the hospital. Fortunately Mr. P. was there and I told him that I desperately needed his help. His proposal was to contact the Tourist Police again which did meet my great enthusiasm with me as, from my previous experience, I felt let down by them. He tried again to call there, but still no one answered the phone.
Letztlich richtete er es dann so ein, dass er sich im Krankenhaus freimachen konnte und fuhr mich in seinem privaten Auto zum Büro der Tourist Police, das am Rande der Stadt lag. Ich war schon überrascht, dass überhaupt jemand da war, denn es ging ja nie jemand ans Telefon. Aber nicht nur Herr P. gab mir das Gefühl, dass mir jetzt endlich jemand helfen würde, auch die Mitarbeiter im Tourist Police-Büro waren andere als die, mit denen ich 2 Tage vorher gesprochen hatte. Und vor allem haben sie mir von Anfang an das Gefühl gegeben, dass sie mir helfen würden. Dank denen und vor allem auch dank Herrn Prachan sollte sich jetzt alles zum Besseren wendete.
Ultimately, he could arrange it that he could go with me and in his private car he drove me to the office of the Tourist Police, which was located at the edge of the city. I was surprised that anyone was there, as before there never was anyone answering the phone. But now not only Mr. P. gave me the feeling that finally someone is ready to help me, even the staff at the Tourist Police Office was different from those I had spoken to two days before. And above all, from the very beginning they let me feel that they would help me. Thanks to them, and above all thanks to Mr. Prachan that now everything turned for the better.
Es stellte sich heraus, dass das Telefon der Tourist Police defekt war und ich aus diesem Grunde niemanden erreichen konnte. Manchmal kommt halt alles zusammen. Da auch diese Mitarbeiter der Tourist Police nur bruchstückhaft englisch sprachen, übersetzte Herr P. wieder und ich schrieb nochmals eine schriftliche Anzeige. Auch dort schien Nina keine Unbekannte zu sein und so verschwanden letzte Zweifel, dass ich sie vielleicht doch fälschlicherweise beschuldigen würde. Danach verließ uns Herr Prachan und kehrte ins Krankenhaus zurück. Er war einer meiner „Engel“ in der Situation, genauso wie meine Freundin Esther und Frau H., die nun hilfreich als Übersetzerin in Aktion trat.
It turned out that the phone at the Tourist Police was out of order so they couldn´t answer my calls. Sometimes just all comes together. Since also these employees of the Tourist Police just talked a little bit of English, Mr.P. translated again and I wrote a 2nd report of the theft. Also at that place Nina seemed to be no stranger and so the last doubt disappeared that probably I would perhaps had wrongly accused her. Then Mr. Prachan left and returned to the hospital. He was one of my "angels" in that situation, just like my girlfriend Esther and Mrs. H., who was now very useful as a translator in action.
3 Polizisten und ich fuhren im Polizeiwagen die knapp 55 km nach Chaiya. Sie versuchten noch mal Nina zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. NATÜRLICH war sie auch nicht zu Hause, aber ich wusste inzwischen, dass meine Sachen bei den Nachbarn waren, bei denen ich mir sehr unsicher war, wie sie auf mich reagieren würden. Letztlich war ich positiv überrascht, dass man mir mitfühlend gegenübertrat und ich bin mir sicher, dass sie mit der ganzen Sache nichts zu tun hatten. Die Nachbarn wurden von der Polizei befragt und versprachen, sich zu melden, wenn Nina wieder nach Hause kommen würde. Ich rief Frau H. an und mit ihr als Dolmetscherin konnte ich mich nun zum Glück auch mit der Polizei verständigen. Wichtig war für mich, dass man mir überhaupt erstmal glaubte und dass man sich um mich kümmerte, nachdem ich mich die Tage zuvor so allein, hilflos, isoliert und auch verfolgt gefühlt hatte. Man gab sich zuversichtlich, dass man Nina „stellen“ und ich möglicherweise sogar mein Geld zurückbekommen würde (was allerdings nicht geschehen ist).
Three policemen and myself drove the almost 55 km to Chaiyain the police car. They tried again to reach Nina but without success. OF COURSE she was not home, but I knew by now that my things were at the neighbors, of which I was very unsure of how they would react when they would see me. Ultimately, I was pleasantly surprised that I was welcomed warmly and I am sure that they had nothing to do with the whole affair. The neighbors were questioned by the police and they promised to contact them when Nina would come back home. I called Mrs. H. and with her assistance I fortunately could make myself understood to the police now. It was very important for me to know that the police believed me and that now someone took care of me after I had felt so alone, helpless, isolated and persecuted for many days now. The police was confident that they would find Nina and probably even to get my money back (which has not happened up to now).
Mein Rucksack war da und ein erster Check ergab, dass die wichtigsten, wertvollsten Sachen (MP3-Player, mobile Festplatte,..) da waren. Im Nachhinein stellte sich lediglich heraus, dass einige Kleinigkeiten (Moskitonetz, Hygieneartikel wie Deo,..) fehlten. Puh, jetzt fiel mir eine wahre Zentnerlast von den Schultern und als mir auf der Rücktour nach Surat Thani die Tränen kamen, merkte ich erst so richtig, wie groß die Anspannung und Angst gewesen waren, der ich über einen doch langen Zeitraum ausgesetzt war. Ich rief erstmal Esther an, damit sie sich ebenfalls entspannen konnte, denn sie hatte sich auch große Sorgen gemacht. ICH konnte zumindest aktiv etwas tun, während sie nur abwarten und aus der Ferne die Daumen drücken konnte.
My backpack was there, and a first check showed that the most important (= most valuable) things likw MP3 player, portable hard disk, .. were there. In retrospect, it turned out, only that some small things (mosquito nets, hygiene items such as deodorant, .. ) were missing. Puh, now a really heavy load dropped from the shoulders and as the tears came on the way back to Surat Thani I realized how strong the tension and fear had been for an actually long period. I called Esther so she could relax, too. At least I was able to be active and to do something while she only could sit and wait.
Nachdem wir noch Daten (Namen, Tel.Nr.,) ausgetauscht hatten, setzte mich die Tourist Police in Surat Thani am Bahnhof ab. Zwar hatte ich meinen Rucksack wieder und eine große Last war von mir abgefallen, aber noch immer hatte ich Angst, Nina könnte mich ausfindig machen wollen. Ich fuhr nach Chumphon, das ich gut kenne und wo ich mich eigentlich immer wohl fühle.
After having exchanged personal data (name, phone number, changed) the Tourist Police dropped my at the train station in Surat Thani. Although I had back my backpack and a big burden had fallen away from me I still was scared that Nina could try to find out where i was. I took the train to Chumphon, a place that I like and know very well.
In Chumphon vermied ich es, mich in das Anmeldebuch einzutragen, damit niemand erkennen könnte, dass ich da bin/war und wohin ich danach weiterreisen würde. Nina rief noch ein paar Mal an, fragte, ob ich meinen Rucksack wieder hätte und wiederholt fragte sie nach meinem Aufenthaltsort. Inzwischen war ich so drin in meiner Angst, dass ich mich fragte, ob man mich vielleicht über das Handy orten könnte. Ja, ich weiß, dass hört sich (im Nachhinein auch für mich) dann doch übertrieben an, aber meine Angst war zu dem Zeitpunkt absolut real. Ich war wohl immer noch geschockt von der kriminellen Energie und Eiseskälte, mit der die ganze Aktion durchgezogen wurde, so dass meine Gedanken in dieser Phase eher irreal waren. In meiner Situation habe ich das aber nicht so empfunden. Ein letztes Mal ging ich ans Handy, sagte Nina aber nur, sie solle nicht mich anrufen, sondern die Tourist Police und das Geld zurückgeben. Erst als ich mit Esther über Skype gesprochen hatte und sie sagte, Nina wolle nur sicher gehen, dass ich wirklich weg war, sickerte diese logischste aller Erklärungen in mein Bewusstsein und konnte dann auch von mir als die „Wahrheit“ akzeptiert werden. Erst danach wurde ich langsam aber stetig wieder lockerer und entspannter, zumindest was meine Angst vor Verfolgung anging. Am nächsten Tage fuhr ich zwar dennoch gleich weiter nach Hua Hin, aber es war nur noch eine ganz leichte Anspannung zu spüren. Hua Hin ist zudem größer und touristischer, so dass ich mich dort sicherer fühlen konnte.
In Chumphon I avoided to write my name into the registration book so that no one could see that I have been there. Nina called again a couple of times, asked if I had my backpack again and repeatedly asked about my whereabouts. Meanwhile, I was so in my fear that I wondered whether I possibly be located over my mobile phone. Yes, I know that sounds (in retrospect for me as well) strange then but my fear was completely real at the time. I probably was still shocked by the criminal energy of the whole operation and that it had been carried with such icy cold. So my thoughts were probably rather unreal in this phase. One last time I accepted Ninas call and told her not to call me but the Tourist Police and to return my money. But, only after I had spoken with Esther on Skype and she said, Nina just wanted to be sure that I was really gone, this most logical of all explanations seeped into my consciousness, and could then be accepted by me as the "truth". Only then I relaxed more and more, at least concerning my fear of persecution. Nevertheless I went straight on to Hua Hin the next day, but there was only a very slight tension left. Hua Hin is larger and more touristy place so I felt safer there.
Eigentlich wollte ich ja am 18/8 von Bangkok aus weiter nach Vietnam fliegen. Inzwischen jedoch hatte ich mich stattdessen entschlossen, aufgrund meines Erlebnisses auf einen Zwischenstopp wieder nach Deutschland zu fliegen und hatte auch schon einen Flug gebucht. Zunächst war es ein reiner Fluchtgedanke aus meinem Schock heraus, aber nach und nach wandelte sich das und der Grund für meine zwischenzeitliche Rückkehr war nicht mehr eine „Flucht“. Natürlich wollte ich mir auch einfach Zeit geben, das Erlebnis zu verarbeiten und natürlich ist es auch schön, mit Esther. Familie und Freunden Zeit zu verbringen. Was für mich jedoch ein ganz wichtiges Anliegen ist: der Raub hat gezeigt, dass mein Sicherheitsnetz einige Lücken hat, die ich bestmöglich zu schließen gedenke. Den prägendsten Eindruck hat bei mir gar nicht mal der Raub selbst hinterlassen, sondern die Hilflosigkeit, besonders im Umgang mit Behörden, die ich aufgrund der Sprachprobleme nach dem Raub gespürt habe. Das möchte ich SO nicht noch mal erleben und diese und weitere Lücken im Sicherheitsnetz werde ich nun in Deutschland zu flicken versuchen.
Actually I wanted to fly from Bangkok on to Vietnam on August 18th. Meanwhile, because of my bad experience I had decided to fly back to Germany instead and I had already booked a flight. First, it was a pure escape born out of a state of shock but this gradually changed and it was not an escape anymore. Of course, I also just wanted to give me time to recover from this bad experience and of course it is also beautiful to spend some time with Esther, family and friends again. But, what is a very important concern for me: the theft has shown that my safety net had some holes which I intended repair during my stay home in Germany. Which had made the strongest impression on me was not the robbery itself but the helplessness that I had felt because of the language barrier, especially in dealing with authorities. I don´t want to experience this again and so I will use the time in Germany to repair this hole and other holes in my safety net.
Es war für mich schockierend, dass nicht mal die Tourist Police englisch gesprochen hat, an einem Ort, wo immerhin die Fähren auf die Inseln wie Koh Samui ablegen. Tourismus sollte dort also eigentlich kein Fremdwort sein. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu streng und die Tourist Police spricht statt Englisch diverse Fremdsprachen der Länder, aus denen die meisten Besucher kommen, wahrscheinlich alsoUngarn, Timbuktu, Eritrea, Mauretanien, Mongolei und Usbekistan.
It was shocking to me that not even the Tourist Police spoke English and that in a place where the ferries leave to the islands such as Koh Samui. Perhaps I'm simply too strict on them and the Tourist Police speaks several languages instead of English, languages of the countries most of their visitors probably come from: Hungary, Timbuktu, Eritrea, Mauritania, Mongolia and Uzbekistan.....(????)